Halbfassbrunnen - Heimatverein

Heimatverein Regis-Breitingen
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Die Geschichte des Halbfaßbrunnens

von Dieter Kluge, Ortschronist

Wohl zu den schönsten baulichen Anlagen der Stadt Regis-Breitingen gehört die Brunnenanlage auf dem Marktplatz. Im Volksmund wird sie nach seinem Stifter, dem in Hamburg geborenen Kaufmann Adolf Halbfaß nur „Halbfaßbrunnen“ genannt. Adolf Halbfaß übernahm im Jahre 1888 die Regiser Flanschenfabrik. Unter dem Namen „Vereinigte Flanschenfabriken und Stanzwerke AG“ trugen seine Arbeiter mit ihrer Arbeitskraft und Qualitätsarbeit wesentlich dazu bei, dass die Namen der Firma und der Stadt Regis-Breitingen nicht nur in Deutschland, sondern in Europa und vielen Teilen der Welt bekannt wurden.
Mit dem Weggang aus Regis stiftete Halbfaß seinen Arbeitern und der Stadt einen Brunnen, den er am 6. Juli 1913 in Anwesenheit des Regiser Bürgermeisters Gustav Vogel, des Direktors der Flanschenfabrik Max Köhler und zahlreicher Vereine der Stadt übergab. Dargestellt ist ein auf einem drei Meter hohen Sockel neben einem Amboss und Flanschen stehender Gesenkschmied der Flanschenfabrik mit Lederschurz und Vorschlaghammer in einer stattlichen Größe von zwei Metern. An der Seite liegen zwei Flansche (Rohrverbindungen). Es wird erzählt, dass der damalige Fabrikschmied Gustav Winkel Modell stand.
Der auf der Rückseite des Sockels eingemeißelte Spruch
OHN WASSER KEIN LEBEN
OHN ARBEIT KEIN STREBEN
WO BEIDES ZU HAUS, BLEIBT SEGEN NICHT AUS

ist damals wie heute voll gültig. Der Brunnen, als „Denkmal der Arbeit“ vor 90 Jahren eingeweiht, erinnert an den Beginn der Industrialisierung um 1900 im Pleißestädtchen.


Das Brunnenensemble hat nach Einschätzung von Fachleuten einen hohen künstlerischen Wert
und ist handwerklich eine sehr bemerkenswerte Leistung. Es wurde vom bekannten Bildhauer
Dr. Daniel Greiner (1872 – 1943), der 1906 in Jugenheim bei Darmstadt ein eigenes Atelier
gründete, entworfen und ausgeführt.
Der Künstler hat sich unterhalb eines Brunnensegmentes mit seinen Insignien verewigt.




Bei einer Verschönerung des Marktes in den Jahren 1939/1940 wurde der Brunnen von der Westseite auf die Südseite des Marktplatzes umgesetzt und um eine äußere Schale von 6 m Durchmesser ergänzt.
Der Brunnenschmied diente den Regiser Philatelisten 1981 als Detail einer Vignette anlässlich der 8. Kreis-Briefmarkenausstellung in Regis-Breitingen. Und 1995 erschien der Schmied auf einer Erinnerungsmedaille anlässlich 100 Jahre Sparkasse in Regis-Breitingen. 1993 wurde der Brunnen instandgesetzt. Allerdings plätscherte das Wasser nur ein Jahr lang. Durch eine Initiativgruppe engagierter Regiser Bürger in Zusammenarbeit mit unserem Heimatverein und mit mit  Unterstützung der Stadtverwaltung konnte - pünklich zum 100. Jahrestag - das Wahrzeichen von Regis- Breitingen in neuem Glanz erstrahlen und ist wieder voll funktionsfähig.
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